Presse:2009 01 08 Kölnische Rundschau über "Sporensalon"

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Affe im Rückblick

Die "Sporenlese" versucht, Kunst und Literatur zusammen zu bringen

BENJAMIN REEVE

ALTSTADT-SÜD. Literatur und Grafik - im "Sporensalon" kommen beide zusammen. Nicht zum ersten Mal trafen sich Schriftsteller in der Grafikwerkstatt im Sionstal, um gemeinsam aus ihren aktuellen Arbeiten zu lesen. Dort lief zunächst die Reihe "Parallelwelten", die aber bereits zu Ende gegangen ist. "Nun haben wir ein neues Konzept und Gäste", erklärte Dramaturg Klaus Fehling, der zusammen mit dem Maler Michael Hutter den "Sporensalon" leiten wird.

Das grundsätzlich Neue ist, dass der "Sporensalon" durch die Beteiligung von Gästen nach außen hin geöffnet wird, während "Parallelwelten" stets die gleichen drei Schriftsteller präsentierte.

Man sei von vielen Schriftstellern beeinflusst worden, und deshalb beeinflusse man auch andere Schriftsteller durch die eigenen Texte: "Da wollten wir einfach zusammen mit denjenigen lesen, die uns prägen", sagte Fehling.

In der Grafikwerkstatt sah es aus, als habe die Arbeit gerade erst aufgehört. Spachtel und Rollen lagen herum und sorgten für eine Art "Underground-Atmosphäre". Bei den Besuchern war deutlich Neugier zu verspüren, die Erwartung, etwas nicht ganz Alltägliches zu erleben. Und ein wenig kurios wurde es in der Tat: Fehling las als King Kong den Auftakt zu einem Theaterstück, in dem der angekettete Riesenaffe auf sein Leben zurückblickt. Das Stück wird bald in der Orangerie uraufgeführt. Der Maler Michael Hutter las eine seiner Moritaten, die illustrierenden Stiche wurden dabei per Beamer an die Wand geworfen. Als Gäste waren die Schriftstellerin Luise Boege und der Medienkünstler Uli Winters etwas zurückhaltender, aber nicht weniger beeindruckend. "Dem Zuhörer sollte klar sein, dass wir auch unausgereifte Stücke und Geschichten lesen", meinte Fehling. So fanden sich die Zuhörer eher in einer Werkstatt wieder als bei bei der Präsentation druckfertiger Texte.